Einfrieren von Lebensmitteln: Tipps, Hinweise und Regeln
Inhaltsverzeichnis
Das Einfrieren von Lebensmitteln ist eine hervorragende Methode, um diese haltbar zu machen, ihre Qualität zu bewahren, Angebote zu nutzen und Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Damit das Einfrieren optimal gelingt und die Lebensmittel auch nach dem Auftauen noch schmecken und sicher sind, solltest Du einige wichtige Punkte beachten:
Die richtige Vorbereitung ist entscheidend
- Frische zählt: Friere Lebensmittel möglichst frisch ein. Je frischer das Ausgangsprodukt, desto besser ist die Qualität nach dem Auftauen.
- Gründlich reinigen: Wasche und putze das Obst und Gemüse sorgfältig, bevor Du es einfrierst.
- Blanchieren bei Gemüse: Die meisten Gemüsesorten (Ausnahmen sind z.B. Zwiebeln, Paprika, Pilze) sollten vor dem Einfrieren kurz blanchiert werden. Das Eintauchen in kochendes Wasser für wenige Minuten und anschließendes schnelles Abkühlen in Eiswasser stoppt Enzyme, die sonst Farbe, Geschmack und Vitamingehalt negativ beeinflussen würden. Es tötet auch Keime ab und sorgt für eine bessere Textur nach dem Auftauen.
- Portionieren: Teile größere Mengen in bedarfsgerechte Portionen auf, bevor Du sie einfrierst. Das erleichtert später das Auftauen und vermeidet, dass Du zu viel auftauen musst.
- Abkühlen lassen: Gekochte Speisen oder Reste sollten vor dem Einfrieren vollständig im Kühlschrank abkühlen. Warme Speisen im Gefrierschrank lassen die Temperatur ansteigen und können andere Lebensmittel antauen.
Die richtige Verpackung schützt
- Luftdicht verpacken: Das Wichtigste beim Verpacken ist, so wenig Luft wie möglich am Lebensmittel zu lassen. Luftkontakt führt zu Gefrierbrand, bei dem das Lebensmittel austrocknet, zäh wird und an Geschmack verliert.
- Geeignete Behälter und Materialien nutzen: Verwende spezielle Gefrierbeutel, gefriergeeignete Kunststoffbehälter mit dicht schließendem Deckel oder Vakuumierbeutel. Normale Frischhaltefolie oder dünne Einkaufstüten sind oft nicht ausreichend. Verwende zum Einfrieren nur spezielle, geeignete Glasbehälter. Andere Glasgefäße können während dem Einfrieren platzen.
- Nicht in Originalverpackung einfrieren (oft): Bei Fleisch oder Fisch aus dem Supermarkt ist die Originalverpackung oft nicht für Tiefkühltemperaturen ausgelegt. Diese solltest Du besser in geeignete Gefäße umpacken.
Beschriften nicht vergessen
Beim Einfrieren denkt man sich noch „Da weiß ich, was drin ist“. Meist wird es dann aber eine kleine Überraschung, wenn man es wieder auftaut, weil man sich doch nicht mehr erinnert. Deshalb ist das Beschriften der Verpackung mit dem Inhalt (z.B. „Hackfleisch“, „Erbsen“, „Bolognese“) und dem Einfrierdatum von Vorteil. So kannst Du den Überblick behalten und vermeidest, dass Lebensmittel zu lange im Gefrierschrank bleiben.
Was kann eingefroren werden und wie lange?
Grundsätzlich geeignet: Die meisten Lebensmittel eignen sich gut zum Einfrieren, darunter Fleisch, Fisch, Gemüse, Obst, Brot und Backwaren, Suppen, Soßen und gekochte Speisen.
Weniger gut geeignet: Einige Lebensmittel verändern ihre Konsistenz oder ihren Geschmack beim Einfrieren stark und sind daher weniger gut geeignet. Dazu gehören wasserreiche Salate und Gemüse (z.B. Blattsalat, Gurke, Tomaten roh), rohe Kartoffeln (gekocht als Püree oder in Gerichten geht es meist), Joghurt, saure Sahne, Pudding, Mayonnaise, ganze Eier in Schale (Flüssigkeit dehnt sich aus und die Schale platzt), sowie einige sehr wasserreiche Obstsorten (z.B. ganze Weintrauben, Melone).
Haltbarkeit (Richtwerte bei -18°C oder kälter)
Fleisch (mager): 6-12 Monate
Fleisch (fettreich): 3-6 Monate
Hackfleisch: 1-3 Monate
Geflügel: 8-10 Monate
Fisch (mager): 6-8 Monate
Fisch (fettreich): 2-4 Monate
Gemüse (blanchiert): 8-12 Monate
Obst: 9-12 Monate
Brot und Backwaren: 1-6 Monate (je nach Art)
Gekochte Speisen, Suppen, Soßen: 2-4 Monate
Hygieneregeln beim Einfrieren von Lebensmitteln beachten
Sauberkeit: Achte auf Sauberkeit beim Vorbereiten und Verpacken der Lebensmittel.
Schnell einfrieren: Lege die vorbereiteten, abgekühlten Lebensmittel zügig in den Gefrierschrank, um ein Antauen zu vermeiden.
Keine warmen Lebensmittel: Wie bereits erwähnt, lasse warme Speisen erst abkühlen.
Richtig auftauen ist wichtig für Qualität und Sicherheit
Schonend auftauen: Die beste Methode zum Auftauen ist im Kühlschrank. Das dauert zwar länger, ist aber am schonendsten für die Lebensmittelqualität und verhindert schnelles Bakterienwachstum. Plane genügend Zeit ein (z.B. über Nacht für kleinere Portionen, länger für Größeres).
Auftauen in kaltem Wasser: Wenn es schneller gehen muss, kannst Du gut verpackte Lebensmittel in einem kalten Wasserbad auftauen. Wechsel das Wasser gelegentlich. Verwende kein heißes Wasser, da rohe Lebensmittel, wie zum Beispiel Fisch oder Fleisch, dadurch schon anfangen zu garen! Bei Suppen und soßen ist es jedoch möglich, wenn Du sie direkt weiter verarbeitest.
Auftauen in der Mikrowelle: Das Auftauen in der Mikrowelle ist schnell, sollte aber nur verwendet werden, wenn das Lebensmittel unmittelbar danach weiterverarbeitet und durchgegart wird. Für rohen Fisch oder Fleisch würde ich es nicht empfehlen.
Direktes Garen: Einige Lebensmittel, insbesondere Gemüse und bestimmte Backwaren, können auch direkt im gefrorenen Zustand gegart oder aufgebacken werden.
Auftauflüssigkeit entsorgen: Gieße die beim Auftauen entstehende Flüssigkeit weg. Sie kann Keime enthalten, vor allem bei Geflügel (Salmonellengefahr!)
Nicht wieder einfrieren: Einmal aufgetaute Lebensmittel sollten grundsätzlich nicht wieder eingefroren werden, es sei denn, sie wurden zwischenzeitlich vollständig durchgegart.
Zusätzlicher Hinweis: Achte beim Einfrieren von Lebensmitteln auf die Temperatur in Deinem Gefrierschrank. Ideal sind -18°C oder kälter, um eine optimale Lagerung zu gewährleisten.
Wenn Du Interesse hast, dann habe ich hier noch ein Video zum Thema:
Frischen oder gefrorenen Fisch? Pro und Contra