Mein erstes Mal 👉 Quittengelee selber machen

Endlich ist es so weit! Der Duft von Herbst liegt in der Luft und damit die Zeit der Ernte. Dieses Jahr durfte ich ein ganz besonderes Geschenk von meiner Yoga-Lehrerin verarbeiten: pralle, goldgelbe Quitten, direkt vom Baum! Vielleicht kennst du das Gefühl, wenn du etwas zum ersten Mal kochst, das dir am Herzen liegt? Eine Mischung aus Vorfreude, Respekt vor der neuen Zutat und einem kleinen Kribbeln, ob es auch wirklich gelingt.

Genau das erlebte ich, als ich mich an mein allererstes Quittengelee wagte. Und ich kann dir sagen: Es ist fantastisch geworden! So klar, so leuchtend bernsteinfarben und mit einem Aroma, das seinesgleichen sucht. Falls du mein ganzes Abenteuer in bewegten Bildern sehen möchtest, schau unbedingt in meinem neuen YouTube-Video vorbei. Aber für alle, die tiefer in die Materie eintauchen wollen, habe ich hier meine Gedanken und die wichtigsten Schritte zusammengefasst.

Vom Flaum zur Fruchtbombe – Die Quitte als Geschenk

Quitten sind eine etwas eigenwillige Frucht. Kennst du diesen leichten, pelzigen Flaum auf der Schale? Er ist ein Zeichen der Wildheit und muss sorgfältig entfernt werden, bevor es losgeht. Ich habe sie dafür einfach unter fließendem Wasser abgerieben – das ist fast schon eine meditative Vorbereitung.

Das Besondere an Quitten ist ihr unglaublich hoher Pektingehalt, vor allem in der Schale. Das ist unser Geheimnis für das perfekte Quittengelee! Du brauchst nämlich oft nicht einmal zusätzliches Geliermittel, wenn du es traditionell zubereitest.

Kochen mit Geduld – Der Weg zum Quittensaft

Der erste und wichtigste Schritt für ein klares Gelee ist die Saftgewinnung. Und hier ist Geduld gefragt.

Vorbereitung: Nachdem du die Quitten vom Flaum befreit hast, schneidest du sie – ungeschält – in grobe Stücke. Ja, sie sind hart, da musst du mit einem stabilen Messer ran! Mittlerweile weiß ich auch, dass man das Kerngehäuse dran lassen kann, den darin ist zusätzlich noch Pektin enthalten.

Kochen: Die Stücke werden nun in einem großen Topf mit Wasser, oder wie bei mir mit Apfelsaft, bedeckt und so lange gekocht, bis sie richtig weich sind. Das kann gut 45 bis 60 Minuten dauern. Durch das Kochen löst sich das Pektin und das wunderbare Aroma geht ins Kochwasser über. Ich habe das Ganze noch über Nacht sehen lassen.

Abtropfen: Jetzt kommt der wichtigste Tipp für ein glasklares Gelee: Du legst ein Sieb mit einem feuchten Passiertuch oder einem sauberen, dünnen Küchentuch aus und gießt die gesamte Quittenmasse hinein. Wichtig: Presst die Masse nicht aus! Lasst den Saft einfach in Ruhe in einen Topf ablaufen. Wenn du drückst, werden feine Trubstoffe freigesetzt und dein Gelee wird später trüb – und das wollen wir nicht!

Das Finale – Vom Saft zum leuchtenden Gelee

Am nächsten Tag hast du einen herrlich duftenden, leicht trüben Saft. Jetzt wird er abgemessen.

Für mein Quittengelee habe ich mich für die klassische Methode mit Gelierzucker entschieden, da sie schnell und narrensicher zum Erfolg führt.

1 Liter Quittensaft

500 g Gelierzucker 2:1 (oder nach Packungsanweisung)

Saft einer Zitrone (betont das Aroma, hilft beim Gelieren und nimmt etwas von der Süße)

Optional: Eine aufgeschlitzte Vanilleschote für ein noch feineres Aroma.

Den Saft mit dem Gelierzucker und optionalen Gewürzen in einem großen Topf mischen, unter Rühren aufkochen und sprudelnd 3-4 Minuten kochen lassen.

Der magische Moment: Die Gelierprobe

Du kennst das: Ist es schon fest genug? Der Trick der Profis: Stell einen kleinen Teller in den Kühlschrank oder das Gefrierfach. Wenn du einen Löffel des kochenden Gelees auf den eiskalten Teller gibst und es schnell fest wird, ist dein Gelee perfekt!

Ab ins Glas

Fülle das kochend heiße Gelee in sterile Gläser, verschließe sie sofort und stelle sie für etwa 5 bis 10 Minuten auf den Kopf. Das sorgt für ein Vakuum und macht dein Gelee lange haltbar. Danach wieder umdrehen und auskühlen lassen.

Das Ergebnis ist ein kleines Meisterwerk: Ein leuchtend orange-rotes Quittengelee mit dem unvergleichlichen Geschmack des Herbstes.

Wenn auch du Lust bekommen hast, dein eigenes Quittenabenteuer zu starten, schau unbedingt in meinem Video vorbei! Lass mich in den Kommentaren wissen, wie dein erster Versuch war. Das Selbermachen ist einfach so befriedigend, vor allem, wenn die Ernte so gut gelingt. Hier findest Du den Unterschied zwischen Marmelade, Gelee und Co.

Viel Spaß beim Nachkochen und Genießen – auf deinen Erfolg!