Mein Spaghetti Carbonara-Rezept: Ein Klassiker neu interpretiert
Hast Du schon mein neuestes Shortvideo gesehen und mein Rezept für Spaghetti Carbonara ausprobiert? Großartig! Bevor die ersten „Küchenpolizisten“ ihre Notizblöcke zücken: Ja, ich weiß, es ist nicht das Original. Und das ist auch gut so!
Das Original: Ein Heiligtum für Italiener
Zuerst einmal ein tiefes Verneigen vor dem italienischen Originalrezept der Carbonara – einem Meisterwerk der Einfachheit, das oft falsch verstanden wird. Die Basis besteht aus wenigen, hochkarätigen Zutaten: Guanciale (geräucherte Schweinebacke), Pecorino Romano (ein salziger Hartkäse aus Schafsmilch), Eigelb und reichlich schwarzer Pfeffer.
Das Geheimnis der cremigen Sauce liegt in der Emulsion: Das Fett des Guanciale, die Eier und etwas stärkehaltiges Nudelwasser werden perfekt bei milder Hitze vermengt. Sahne? Zwiebeln? Fehlanzeige. Das Original ist puristisch, intensiv und ein perfektes Spiel der Texturen.
Warum Abwandlungen unser Kochleben bereichern
Wenn das Original so perfekt ist, warum habe ich es dann geändert? Weil Kochen mehr ist als das stupide Befolgen von Regeln. Kochen ist kreativ, es ist persönlich und es soll Spaß machen!
Verfügbarkeit: Nicht jeder hat immer echten Guanciale oder Pecorino im Haus. Manchmal muss man mit dem arbeiten, was der Supermarkt um die Ecke bietet.
Geschmack: Geschmack ist subjektiv. Vielleicht magst du die Konsistenz mit etwas Sahne cremiger, möchtest eine leichtere Variante oder liebst einfach das Aroma von gebratenen Zwiebeln.
Inspiration: Ein klassisches Gericht kann der perfekte Ausgangspunkt für etwas Neues sein. Man nimmt die Idee und formt sie um. Das ist keine Verfälschung, sondern eine Weiterentwicklung – oder zumindest eine persönliche Hommage.

Inspiriert von Carbonara
Zutaten
- 110 g Spaghetti
- 80 g Speck in Streifen
- 1 Stück Zwiebel
- 1 Zehe Knoblauch
- 1 Stück Eigelb
- 20 ml Schlagsahne
- 1 Prise Pfeffer
- 1 Prise Parmesan
Anleitungen
- Die Spaghetti nach Packungsanweisung kochen.
- Eine Pfanne auf mittlerer Hitze erwärmen und darin die Speckstreifen (oder Würfel) auslassen. Die Zwiebel ebenfalls in Streifen schneiden und in die Pfanne geben, sobald das Fett von dem Speck ausgetreten ist. Die Hitze auf dreiviertelte Kraft erhöhen und beides langsam anbraten.
- In der Zwischenzeit das Eigelb mit der Sahne und etwas geriebenem Parmesan verrühren.
- Sobald die Zwiebeln schön angebraten sind kommt etwas von dem Nudel-Kochwasser dazu. Nun warten, bis die Nudeln gar sind.
- Die Spagetti direkt aus dem Topf in die Pfanne geben und mit dem Speck und den Zwiebeln verrühren. Etwas von dem Kochwasser zur Sahne-Eigelbmischung geben und über den Spaghetti verteilen. Gut durchrühren, mit etwas Pfeffer würzen (kein Salz, da der Speck schon Salzig genug ist). Danach die Hitze ausschalten und weiter rühren, bis eine sämige Soße entsteht. Danach anrichten, mit etwas Parmesan bestreuen und sofort genießen.
Zur Kritik: Sahne und Zwiebeln in der Carbonara?
Ich weiß, meine Entscheidung, Sahne und gebratene Zwiebeln hinzuzufügen, wird bei vielen Traditionalisten für Schnappatmung sorgen. Das ist okay. Die Kritik ist berechtigt, wenn man das Gericht als „Original Spaghetti Carbonara“ bezeichnen würde. Das tue ich aber nicht. Es ist meine Interpretation, inspiriert vom Klassiker. Hier findest Du auch das Short-Video.
Sahne sorgt für eine unkomplizierte, garantiert cremige Sauce, die nicht so leicht gerinnt. Sie macht das Gericht zugänglicher und milder. Die Zwiebeln bringen eine zusätzliche Süße und Würze, die in der traditionellen Version fehlt – aber die ich persönlich sehr mag.
Am Ende des Tages ist der wichtigste Koch: Du selbst. Wenn es dir und deinen Liebsten schmeckt, ist das die einzige Regel, die wirklich zählt. Nimm das Original als Anhaltspunkt, aber erlaube dir die Freiheit, es in deine persönliche Lieblingsversion zu verwandeln.
Viel Spaß beim Nachkochen – egal ob Original oder meine Version mit Sahne und Zwiebeln! Hier ist noch ein Rezept von mir, das näher am Original dran ist.
