Die süße Verwandtschaft: Zwetschgen und Pflaumen verarbeiten
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Der Spätsommer und frühe Herbst haben kulinarisch einiges zu bieten. Wenn die Tage langsam kürzer werden, beginnt die Saison für zwei unserer liebsten Obstsorten: Zwetschgen und Pflaumen. Auf den ersten Blick sehen sie sich zum Verwechseln ähnlich, doch sie sind wie Geschwister, die jeder für sich einen ganz eigenen Charakter haben. Aber egal ob süße Zwetschge oder saftige Pflaume – beide sind wahre Allrounder in der Küche und lassen sich von herzhaft bis süß verarbeiten.
Was ist der Unterschied?
Bevor wir in die Rezeptwelt eintauchen, klären wir kurz die Verwandtschaftsverhältnisse. Beide gehören zur Familie der Rosengewächse, genauer gesagt zur Gattung des Steinobsts. Der Hauptunterschied liegt in ihrer Form und in der Handhabung.
Die Pflaume ist oft größer und runder. Ihr Fruchtfleisch ist weicher und saftiger, was sie perfekt für Marmeladen, Mus oder Kompott macht. Der Kern lässt sich in der Regel etwas schwerer vom Fruchtfleisch lösen.
Die Zwetschge ist eher länglich-oval und hat eine spitzere Form. Ihr Fruchtfleisch ist fester, weniger saftig und hat einen knackigen Biss. Der große Vorteil: Der Kern lässt sich meist mühelos vom Fruchtfleisch lösen. Genau das macht die Zwetschge zur perfekten Wahl für Blechkuchen oder Torten.
Egal, für welche du dich entscheidest, achte beim Einkauf darauf, dass die Früchte fest sind und die Schale makellos aussieht. Ein leichter, weißlicher Film auf der Schale – der sogenannte Duftfilm – ist übrigens ein Qualitätsmerkmal und schützt die Frucht vor dem Austrocknen.
Süße und herzhafte Rezeptideen
Zwetschgen und Pflaumen sind unglaublich vielseitig. Hier sind ein paar Ideen, wie du die Ernte verarbeiten kannst:
Der Klassiker: Zwetschgenkuchen: Ein saftiger Hefeteigboden, belegt mit halbierten Zwetschgen und bestreut mit Zimt und Zucker – mehr braucht es oft nicht für ein perfektes Stück Kuchen. Ein paar Streusel obendrauf machen ihn noch unwiderstehlicher.
Mus, Marmelade und Eis: Pflaumenmus ist ein wunderbarer Brotaufstrich und Zwetschgenkompott passt perfekt zu Grießbrei oder Joghurt. Du brauchst dafür nur Pflaumen, etwas Zucker und Gewürze wie Zimt oder Nelken. Das Ganze lässt du einkochen, bis es die gewünschte Konsistenz hat. Hier habe ich ein tolles Rezept für Zwetschgeneis und Zwetschgensorbet.
Herzhaftes Chutney: Für alle, die es etwas ausgefallener mögen: Ein Pflaumen-Chutney passt hervorragend zu Käse, Gegrilltem oder als Beilage zu Wildgerichten. Zutaten wie Zwiebeln, Ingwer, Chili und Essig geben dem Chutney eine süß-saure Note.
Haltbar machen und einfrieren: So geht’s
Wenn du eine reiche Ernte hast oder günstig auf dem Markt zugreifen konntest, solltest du die Früchte unbedingt haltbar machen. So hast du auch im Winter etwas von der herbstlichen Süße.
Einfrieren
Das Einfrieren von Zwetschgen und Pflaumen ist denkbar einfach und die beste Methode, um die Früchte fast wie frisch zu erhalten. Zuerst wäschst du sie, halbierst sie und entfernst den Stein. Brechen die Hälften auseinander, ist das völlig in Ordnung. Leg die Früchte einzeln auf ein Backblech oder einen großen Teller und friere sie vor. Das verhindert, dass sie später im Gefrierbeutel zu einem großen Klumpen zusammenkleben. Sobald sie fest sind, füllst du sie in Gefrierbeutel und verstaust sie im Tiefkühler. So hast du immer einen Vorrat für Kuchen oder Kompott.
Einmachen
Eine weitere Möglichkeit ist das Einmachen. Die entsteinten und halbierten Früchte schichtest du in saubere Einmachgläser. Dann übergießt du sie mit einer heißen Zuckerlösung, bis sie vollständig bedeckt sind. Verschließe die Gläser und stelle sie in einem großen Topf. Die Gläser müssen mindestens zur Hälfte mit Wasser bedeckt sein. Erhitze das Wasser und koche die Gläser für etwa 30 Minuten, um die Früchte zu konservieren. So bleiben sie monatelang haltbar.
Egal, wie du sie am liebsten isst oder zubereitest – Zwetschgen und Pflaumen sind ein echtes Geschenk des Herbstes. Probier dich durch die Vielfalt und lass es dir schmecken!

Zwetschen in Rotwein, wer mag mit einem Schuß Rum dazu, Zucker, Zimt, Nelken – ein Genuß zu Weihnachten. Über Eis, Pudding oder pur.